Heinrich Hüner

Die HomePage von Heinrich Hüner (1881-02-15 .. 1945-09-21) ist im AufBau. Er selbst kann leider nicht mehr mitarbeiten weil er schon viele Jahrzehnte tot ist. Er ist mein GroßVater, und er hat seinerzeit auch einige Geschichten und Romane geschrieben, unter anderen:

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                            |         |            Umfang z.Zt.

   Der unterirdische Gang    30    2000-08-06   65_973 B   ( 37 %)
   Die Gilkenheide         (http://www.visselhoevede.de)   (100 %)
   Die Hexe von Ahnsbeck    239    1999-03-03  535_294 B   (100 %)
   Wölfe zu Weihnachten            1998-01-10   14_507 B   (100 %)

Diese Geschichten werden wir sukzessive (weil mühsam abtippend) ins Internet stellen. Das TypoScript für "Die Hexe von Ahnsbeck" haben wir durch die freundliche UnterStützung des Bomann-Museums in Celle aufgetrieben. Teile von Der unterirdische Gang wurden von Herrn Volker Treichel aus Visselhoevede zur Verfügung gestellt.

Es folgt die Vita von Heinrich Hüner, so wie meine Mutter sie im HeimatKalender für die Lüneburger Heide 1995 (ISSN 0945-4942) beschrieben hat. Dem Schweiger & Pick Verlag in 29221 Celle sind wir für die AbdruckErlaubnis zu Dank verpflichtet.

Ich habe noch nicht alle Fehler herausgepickt, die beim Abschreiben in der Nacht vom 31. August bis zum 1. September 1997 entstanden sind.


In memoriam Heinrich Hüner

Vor 50 Jahren starb Heinrich Hüner. Die Nachricht von seinem Tode verbreitete sich damals langsam, denn eine Cellesche Zeitung erschien so kurz nach dem Kriegsende noch nicht wieder.

Unter uns ehemaligen Schülerinnen löste die Nachricht Betroffenheit aus, denn unser Lehrer Herr Hüner gehörte zu den Erziehern, die Kinder mit Nachsicht behandelten, keinen bedrängten oder bestraften. Auch verschonte er uns mit der Ideologie des Dritten Reiches, die er ablehnte. Noch am Ende des Krieges hatten wir vor ihm auf der Schulbank gesessen, nicht ahnend, daß er bereits gegen eine Krankheit ankämpfte.

1947 übernahm ich das Kirchenmusikeramt an der Blumenläger Kirche in Celle und wurde damit eine der Nachfolgerinnen von Heinrich Hüner, der hier 32 Jahre den Organistendienst versehen hatte. Er war hier sogar als Heinrich Hüner Lektor eingesprungen, wenn die Pfarrstelle vakant war. Von seiner Witwe, Frau Johanna Hüner, erfuhr ich, wer Heinrich Hüner außerhalb der Schule war und was sein Lebenswerk ausmachte.

Dazu liegt heute vor mir seine Biographie, die nie veröffentlicht wurde. Sie gibt Auskunft über seine Interessen, seine Pläne und sein Wirken auf den verschiedensten Gebieten.

Ich gebe hier einen gerafften Überblick:

Heinrich Hüner wurde am 15. Februar 1881 in Visselhövede geboren. Seine Eltern bewirtschafteten dort einen kleinen Hof. Kinder mußten früh in landwirtschaftlichen Betrieben mit anfassen, Vieh hüten, bei der Ernte helfen und auf kleinere Geschwister aufpassen. Der kleine Heinrich fühlte sich nicht so sehr zu dem allen hingezogen. Schon früh entdeckten seine Lehrer seine Begabungen und förderten ihn. Der Wissensdurst des Jungen war groß. Am Ende der Schulzeit entschloß er sich zum Lehrerberuf und überließ sein Erbe dem jüngeren Bruder.

Die Ausbildung an der Präparandenanstalt und dem Lehrerseminar in Verden war hart. Es fiel den Eltern schwer, dieses zu finanzieren.

Als junger Lehrer übernahm er nacheinander Lehrer- und Organistenstellen in Otze, Behningen und Stellichte. Von Anfang an tat er das, was Lehrer seiner Zeit und mit seiner Ausbildung auszeichnete. Er kümmerte sich um heimatkundliche Belange, forschte und wanderte. Endlich konnte er sich auch ein Rad anschaffen, um damit weiter abliegende Ziele zu erreichen. Keine Fahrt oder Bahnreise war ihm zu weit, um an Theater- oder sonstigen Veranstaltungen teilnehmen zu können.

Noch in Stellichte legte er seine Mittelschullehrerprüfung ab und später noch die Rektorenprüfung, von der er nie Gebrauch machte.

1910 kam er als Lehrer nach Celle an die Mittelschule. Er bekam die Stelle von Clemens Cassel, der gerade aus dem Schuldienst ausgeschieden war. Hier fand er neben der Schule ein reiches Betätigungsfeld vor, das ihn mindestens ebenso interessierte wie die Schule.

1913 beschloß der "Gemeinnützige Verein" der Stadt, eine Bücherei einzurichten. In monatelanger Arbeit ordnete Heinrich Hüner die Bücher und ergänzte sie. Für ihn waren Bücher Kostbarkeiten, an die er in seiner Jugend nur schwer herangekommen war. Er verwaltete die Bücher bis zum ersten Weltkrieg und kümmerte sich auch später wieder um sie.

Im Jahre 1919 wurde die "freie Volksbühne" gegründet, die das damalige "Sommertheater" ablöste. Heinrich Hüner gehörte zu den Gründern. Von 1921 bis 1933 übernahm er die Leitung ganz. Es war dies eine Tätigkeit, die ihn nicht nur brennend interessierte, sondern auch zutiefst befriedigte. Sie brachte Arbeit, Sorgen und finanzielle Schwierigkeiten mit sich, da er sie nur mühsam durch die Zeit der Inflation retten konnte. Dazu ein wörtliches Zitat aus seiner Biographie: "Es gab stets Sorge, wenn der Geldwert außerordentlich sank. ... Glücklicherweise half uns Herr Schenk von der Schulzeschen Buchhandlung über die schlimmste Zeit der Inflation hinweg, indem er die Gelder, die allmonatlich für die Veranstaltungen einkassiert wurden, sogleich in Verwahrung und sie in Büchern anlegte, so daß sie wertbeständig blieben. Ohne diese Absicherungen wären wir in die allerschwierigsten Lagen gekommen, war doch einmal, als eine Vorstellung wirklich durchgeführt wurde, der Geldwert aller am Anfang des Monats eingesammelten Beträge auf den Wert von zwei Pfennig gesunken." Weiter erzählt er, daß viele Celler der Meinung gewesen seien, daß die "Freie Volksbühne" in der schweren Nachkriegszeit das beste gewesen sei, was kulturell möglich war.

Alles, was Rang und Namen als Künstler hatte, holte Heinrich Hüner nach Celle. Die Aufzählung der Theateraufführungen, Konzerte, Lesungen, Ausstellungen umfaßt viele Schreibmaschinenseiten. Wenn ich als langjährige Kantoreisängerin geglaubt hatte, wir wären die ersten gewesen, die Oratorien und Schütz in Celle zu Gehör gebracht hätten, so werde ich hier eines Besseren belehrt. Schon damals kamen die Thomaner aus Leibzig und andere Chöre und der hervorragende Orgelspieler Prof. Heitmann aus Berlin nach Celle.

1933 sollte ein Parteigenosse die Leitung der Volksbühne übernehmen. In die Partei eintreten wollte Heinrich Hüner nicht. Er legte das Amt nieder.

Von nun an widmete er sich seinen schriftstellerischen Neigungen. Er wanderte oder fuhr mit dem Rad die Wege ab, die er in dem "Wanderführer für Celle und die Südheide" später veröffentlichte. Im Dachgeschoß seiner Wohnung in der Blumenlage in Celle saß er vor seiner alten Mignon-Schreibmaschine und schrieb. Fast jeder Heimatkalender brachte seine Beiträge, verschiedene Zeitungen druckten seine Geschichten. Vieles schrieb er in Plattdütsch, denn er vergaß seine Herkunft nie. "Der unterirdische Gang" und "Die Gilkenheide" erschienen als kleines Büchlein. Schreiben wollte er noch über die vielen Fahrten und Reisen, die er mit Schülerinnen unternahm und die bei uns so beliebt waren und uns die Heimat näherbrachten.

Er hinterließ viele Manuskripte, unter anderem den Roman "Die Hexe von Ahnsbeck", den er noch herausbringen wollte. Selbst Theaterstücke befinden sich unter seinem Nachlaß.

Heinrich Hüner kannte alle Persönlichkeiten seiner Zeit in Celle. Er war ein eifriger Besucher der "Plattdütschen Gill" und im "Lönsbund".

Mich kannte er nur als gelangweilte Schülerin, die andere Flausen im Kopf hatte, obwohl mir sein reiches Wissen durchaus auffiel. Als Schwiegertochter lernte er mich nie kennen, denn als ich seinen jüngsten Sohn heiratete, war er schon seit einigen Jahren tot. Das ist schade!

Helga Pahlmann-Hüner (1926-09-10 .. 1996-05-03)


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